Typisch!
Eine ältere Frau kauft sich im Schnellrestaurant eine Suppe.
Sie trägt den dampfenden Teller an einen der Stehtische und hängt ihre Handtasche darunter.
Dann geht sie noch einmal zur Theke, um einen Löffel zu holen.
Als sie zurückkehrt, sieht sie am Tisch einen dunkelhaarigen Mann, der ihre Suppe löffelt.
„Typisch Ausländer, was fällt dem ein?!“, denkt die Frau empört.
Sie drängt sich neben ihn, sieht ihn wütend an und taucht ihren Löffel ebenfalls in die Suppe.
Sie sprechen kein Wort, aber nach dem Essen holt der Mann für sie beide Kaffee und verabschiedet sich dann höflich.
Erstaunt bedankt sich die Frau mit einem Lächeln.
Als sie ebenfalls gehen will, hängt ihre Handtasche nicht mehr am Haken unterm Tisch. Also doch ein hinterhältiger Betrüger. Das hätte man sich ja gleich denken können!
Mit rotem Gesicht schaut sie sich um. Er ist verschwunden.
Aber am Nachbartisch sieht sie ihre Handtasche –  und einen Teller Suppe, inzwischen kalt geworden.
(www.anderezeiten.de)

Art. 1 Grundgesetz
Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Art. 3, Abs. 3 Grundgesetz
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Alle Menschen
haben bestimmte, nicht veränderbare Rechte.
Dazu gehören das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.
(aus der Unabhängigkeitserklärung der USA)

Einmal
kam einer zu einem Weisen.
„Sag mir was über das Leben“
bat er.
Der Weise reichte ihm eine Tasse.
Er goss Tee hinein
und goss und goss und goss,
bis sie überlief.
„Halt, hör auf.
Es passt nicht mehr hinein!“
„Wie diese Tasse“
entgegnete der Weise
„bist du randvoll mit deinen
Ansichten, Meinungen, Spekulationen.
Wie soll ich dir etwas erzählen,
wenn du nicht erst
deine Tasse leerst?“
(www.anderezeiten.de)

Wir sollten
mehr miteinander reden statt übereinander.
(Pozzo di Borgo)

Urteile
nie über einen Menschen,
bevor du nicht
sieben Meilen in seinen Mokassins
gegangen bist.
(indische Weisheit)

Wer fremde Sprache
nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.
(Johann Wolfgang von Goethe)

Die Normalität
ist eine gepflasterte Straße – man kann gut darauf gehen –
doch es wachsen keine Blumen auf ihr.
(Vincent van Gogh)

Solange
wir nicht wissen, aus welchen Gründen jemand handelt,
fehlt uns gewissermaßen die Grundlage für ein moralisches Urteil.
(Heidbrink)

Gottes Glanz
Unsere tiefste Angst ist nicht die vor unserer Unzulänglichkeit.
Unsere tiefste Angst ist die Angst vor unserer unermesslichen Kraft.
Es ist das Licht in uns, nicht die Dunkelheit, die uns am meisten ängstigt.
Wir fragen uns: Wer bin ich, dass ich von mir sage, ich bin brillant, ich bin begabt und einzigartig. Ja, im Grunde genommen: Warum solltest du das nicht sein? Du bist Kind Gottes. Wenn du dich klein machst, hilft das der Welt nicht. Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du glaubst, zusammenschrumpfen zu müssen, damit sich
die Leute um dich herum weniger unsicher fühlen.
Wir sind geboren, um den Glanz Gottes zu offenbaren, der in uns ist.
Gottes Glanz ist nicht nur in wenigen von uns, Gottes Glanz ist in jedem Menschen.
Wenn wir unser eigenes Licht erscheinen lassen, so geben wir anderen ebenfalls die Erlaubnis, ihr Licht scheinen zu lassen. Wenn wir uns von  unserer eigenen Angst befreien, befreien wir mit unserer Gegenwart  auch andere.
(Marianne Williamson, der Text wurde durch eine Rede von Nelson Mandela bekannt.)

Zwei Wölfe
Eine alte Indianerin saß mit ihrer Enkelin am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden, das Feuer knackte, die Flammen züngelten zum Himmel.
Die Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: „Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere ist liebevoll, sanft und mitfühlend.“
„Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?“, fragte das Mädchen.
Bedächtig antwortete die Alte: „Der, den ich füttere.“
(www.anderezeiten.de)

Sich umschauen
Wer nicht vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

Barfuß
Vor vielen Jahren wollte ein großes Schuhunternehmen seinen Markt ausweiten.
Die Geschäftsführung beschloss, zwei verschiedene Mitarbeiter in die entlegensten Teile Australiens zu schicken, wo jeder untersuchen sollte, welche Möglichkeiten dort bestanden, Schuhe zu verkaufen.
Nach einiger Zeit trafen zwei Telegramme ein.
Im ersten hieß es: „Unmöglicher Markt. Alle gehen barfuß.“
Im zweiten Telegramm stand: „Unendlicher Markt! Alle gehen barfuß!“
(www.anderezeiten.de)

Es gehört oft mehr Mut dazu
seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.
(Friedrich Hebbel)

Die Türkei
ist mein Mutterland
und Deutschland mein Vaterland.
(Zeki Cayir)

Ein Baum ist stark durch seine Wurzeln.

Spiegelbild
Es gab in Indien einen Tempel mit tausend Spiegeln. Er lag hoch oben auf einem Berg, und sein Anblick war gewaltig.
Eines Tages kam ein Hund in diesen Tempel. As er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten den Schwanz zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. Voller Panik rannte der Hund davon und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe.
Einige Zeit später kam ein anderer Hund. Auch er betrat den Tempel. Als er in den Saal kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Und er sah tausend Hunde, die ihm schwanzwedelnd entgegen sprangen.
Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind.
(www.anderezeiten.de)

Wer lebt, stört.
(Tankred Dorst)

Exklusiv
Eine farbige Frau möchte in eine New Yorker Gemeinde aufgenommen werden. Der Pfarrer ist reserviert. „Ich bin nicht sicher, ob Sie so recht zu uns passen. Ich schlage vor, Sie gehen erst mal nach Hause und beten darüber und warten ab, was Ihnen der Allmächtige dazu sagen wird.“
Einige Tage später kommt die Frau wieder. „Herr Pfarrer“, sagt sie, „ich habe Ihren Rat befolgt. Ich sprach mit dem Allmächtigen über die Sache, und er sagte zu mir: Bedenke, dass es sich um eine sehr exklusive Gemeinde handelt. Ich selbst versuche schon seit vielen Jahren hineinzukommen, aber bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen.“
(www.anderezeiten.de)

Der Ort, an dem wir recht haben
An dem Ort, an dem wir recht haben,
werden niemals Blumen wachsen
im Frühjahr.
Der Ort, an dem wir recht haben,
ist zertrampelt und hart
wie ein Hof.
Zweifel und Liebe aber
lockern die Welt auf
wie ein Maulwurf, wie ein Pflug.
Und ein Flüstern wird hörbar.
an dem Ort, wo das Haus stand,
das zerstört wurde.
(Jehuda Amichai)

So wollen wir leben
auf der Suche nach Einheit in der Vielfalt …
leben wie ein Baum, einzeln und frei und brüderlich wie ein Wald
(Nazim Hikmet)

Columbin
Am Hofe gab es starke Leute und gescheite Leute, der König war ein König, die Mädchen waren schön und die Männer mutig, der Pfarrer fromm und die Küchenmagd fleißig – nur Columbin war nichts. Wenn jemand sagte: „Komm, Columbin, kämpf mit mir“, sagte Columbin: „Ich bin schwächer als du.“ Wenn jemand sagte: „Wie viel gibt zwei mal sieben?“, sagte Columbin: „Ich bin dümmer als du.“ Wenn jemand sagte: „Getraust du dich, über den Bach zu springen?“, sagte Columbin: „Nein, ich getraue mich nicht.“ Und wenn der König fragte: „Columbin, was willst du werden?“, antwortete
Columbin: „Ich will nichts werden, ich bin schon etwas, ich bin Columbin.“
(Peter Bichsel)

Naturwunder
Eines der befriedigendsten Gefühle habe ich, wenn ich einen Anderen auf dieselbe Weise genieße wie zum Beispiel einen Sonnenuntergang.
Menschen sind genauso wundervoll wie ein Sonnenuntergang, wenn ich sie sein lassen kann. Ja, vielleicht bewundern wir einen Sonnenuntergang gerade deshalb, weil wir ihn nicht kontrollieren können. Wenn ich einen Sonnenuntergang betrachte, höre ich mich nicht sagen: „Bitte das Orange etwas gedämpfter in der rechten Ecke und etwas mehr Violett am Horizont und ein bisschen mehr Rosa in den Wolken.“ Das mache ich nicht. Ich versuche nicht, einem Sonnenuntergang meinen Willen aufzuzwingen. Ich betrachte ihn mit Ehrfurcht.
(Carl Rogers)

Hinter jedem Menschen
steht ein großes Geheimnis
seine Geschichte
sein Weg
seine Umwege
dieses Geheimnis
zu ergründen
deines
meines
das Geheimnis
des Lebens überhaupt –
lohnt sich

Jedenfalls
ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein
als ein rundes Nichts.
(Friedrich Hebbel)

Gegen das Vergessen
Guter Gott,
hilf uns, nicht zu vergessen.
Bei dir geht kein Mensch verloren, in deine Hände
sind alle gezeichnet.
Wir legen dir das Schicksal derer ans Herz,
die ihr Zuhause verloren haben, die keinen Ort
haben, zu dem sie mehr gehören.
In Syrien, in den Nachbarländern und an vielen
anderen Orten dieser Welt.
Menschen auf der Flucht brauchen doppelt so
viel Kraft zum Durchhalten – sei du bei ihnen.
Wir bitten dich um Kraft und gute Motivation
für alle, die helfen.
Sende deinen Geist, damit die, die entscheiden
und Verantwortung haben,
alles tun, um dem Krieg ein Ende zu setzen und
das Leben der Menschen zu schützen.
(Evangelische Mission in Solidarität; www.ems-online.de)

Sinnvoller
ist es, aus den Verschiedenheiten der Menschen
den gesellschaftlichen Reichtum zu gewinnen.
Das Glück besteht im Austausch mit den anderen Menschen.
(Pozzo di Borgo)

Jede Blume hat ihren eigenen Duft.

Abwarten? Tun!
Rundheraus: das alte Jahr war keine ausgesprochene Postkartenschönheit, beileibe nicht. Und das neue? Wir wollen‘s abwarten. Wollen wir‘s abwarten? Nein. Wir wollen es nicht abwarten! Wir wollen nicht auf gut Glück und auf gut Wetter warten, nicht auf den Zufall und den Himmel harren, nicht auf die politische Konstellation und die historische Entwicklung hoffen, nicht auf die Weisheit der Regierungen, die Intelligenz der Parteivorstände und die Unfehlbarkeit aller übrigen Büros. Wenn Millionen Menschen nicht nur neben-, sondern miteinander leben wollen, kommt es auf das Verhalten der Millionen, kommt es auf jeden und jede an, nicht auf die Instanzen.
Wenn Unrecht geschieht, wenn Not herrscht, wenn Dummheit waltet, wenn Hass gesät wird, wenn Muckertum sich breit macht, wenn Hilfe verweigert wird – stets ist jeder Einzelne zur Abhilfe mit aufgerufen, nicht nur die jeweils „zuständige“ Stelle. Jeder ist mitverantwortlich für das, was geschieht, und für das, was unterbleibt. Und jeder von uns und euch muss es spüren, wann die Mitverantwortung neben ihn tritt und schweigend wartet. Wartet, dass er handele, helfe, spreche, sich weigere oder empöre, je nachdem.
(Erich Kästner)

„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern“
(Sprichwort der Xhosa, südafrikanische Volksgruppe)

Dies geschah bei der Fluglinie TAM Airlines.
Eine etwa 50-jährige weiße Frau kam zu ihrem Sitz und sah, dass der
Passagier neben ihr ein dunkelhäutiger Mann war.
Sichtlich wütend, rief sie die Stewardess.
„Was ist das Problem? Kann ich Ihnen weiterhelfen?“ fragte sie die Dame.
„Sehen Sie das nicht?“ antwortete die Frau – „ich habe einen Platz neben einem schwarzen Mann bekommen. Ich kann und möchte nicht neben ihm sitzen. Bitte geben Sie mir einen anderen Platz!“
„Bitte beruhigen Sie sich“, sagte die Stewardess. „Leider sind alle Sitzplätze besetzt, aber ich werde nochmals nachschauen, ob wir vielleicht doch noch einen haben.“
Die Flugbegleiterin ging und kam einige Minuten später wieder.
„Madam, wie ich Ihnen sagte, es gibt keinen freien Platz in dieser Economy-Class. Jedoch sprach ich mit dem Kapitän und der sagte mir, dass es zwar keinen mehr in der normalen Economy-Class gibt, aber durchaus in der ersten Klasse!“
Noch bevor die Dame antworten konnte, setzte die Stewardess fort: „Schauen Sie, es ist durchaus ungewöhnlich für unsere Fluglinie im Nachhinein einen Passagier von der Economy-Class in die erste Klasse umzubuchen. Doch angesichts der Umstände denkt der Kapitän, dass es eine Zumutung wäre, während des ganzen Fluges neben solch einer unangenehmen Person sitzen zu müssen.“
Und so wandte sich die Stewardess an den schwarzen Mann und sagte: „Das bedeutet, Sir, wenn Sie so nett wären Ihr Handgepäck zu nehmen, wir haben Ihnen einen Platz in der ersten Klasse reserviert.“
Und die Passagiere die die Szene zunächst schockiert verfolgt
hatten, begannen zu applaudieren, einige standen sogar auf.
(Verfasser unbekannt)

„Wir müssen nicht die Vielfalt, sondern die Einfalt vieler Menschen fürchten.“
(Monika Grütters)